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Bankenkrise: Fed gibt über Notfallprogramme derzeit mehr Geld aus als nach Lehman-Pleite

Artikel von Kai Lange aus manager magazin:

Fed und EZB betonen, die aktuelle Bankenkrise sei nicht mit der Finanzkrise 2008 vergleichbar. Dennoch reicht die Fed aktuell mehr Geld an Banken aus als seinerzeit nach der Lehman-Pleite. Was Sie zur Bankenkrise wissen müssen.

Am 9. März brach die kalifornische Silicon Valley Bank (SVP) zusammen, die US-Finanzaufsicht FDIC schloss die Bank und übernahm die Kontrolle. In den folgenden Tagen gerieten in den USA weitere Regionalbanken unter Druck. In Europa brach der Aktienkurs der Schweizer Großbank Credit Suisse ein, die Bank musste von der Schweizer Nationalbank mit einer gewaltigen Kreditlinie von 50 Milliarden Franken gestützt werden.

Die SVP-Bank war in Liquiditätsnot geraten, weil die Kunden der auf Start-up-Finanzierungen spezialisierten Bank das Vertrauen verloren und massenhaft Geld abgezogen hatten. Dieser Bank-Run der Unternehmenskunden sorgte unter anderem dafür, dass die Bank zum Verkauf von Anleihen gezwungen war, die sie eigentlich bis zu ihrer Endfälligkeit halten wollte. Der Vertrauensverlust ihrer Kunden brockte der Bank Milliardenverluste ein, denn in Zeiten steigender Zinsen geben die Kurse von langfristigen Anleihen nach: Wer sie vor Fälligkeit verkauft, muss diese Verluste realisieren. Mit Geldspritzen in Milliardenhöhe versucht die US-Notenbank nun, die Regionalbanken in den USA vor einem ähnlichen Schicksal wie der SVP zu bewahren: Sie will verhindern, dass Banken ebenfalls Anleihen mit Verlust verkaufen müssen, um ihre Kunden auszuzahlen oder ihre Zinsverpflichtungen gegenüber den Kunden zu erfüllen.

Die US-Notenbank Fed, die Europäische Zentralbank EZB sowie die Bankenaufsicht in Europa und den USA betonen immer wieder, dass der Kollaps der SVP und die aktuelle Bankenkrise nicht mit der Finanzkrise 2008 vergleichbar sei, die vor 15 Jahren durch den Kollaps der US-Investmentbank Lehman Brothers ausgelöst wurde. Zugleich hat die Fed in der Zeit zwischen dem 9. und 15. März aber bereits mehr Geld an Banken ausgereicht, als sie es zu Spitzenzeiten der Lehman-Krise getan hat.

Wie passt das zusammen? Die wichtigsten Fragen und Antworten zum aktuellen Bankenbeben im Überblick.

Milliarden für die Banken – wie viel Geld fließt von der Fed?
Die Fed wendet aktuell gewaltige Summen auf, um klamme Banken zu stützten und eine Ausbreitung der Krise zu verhindern. In den sieben Tagen vom 9. bis 15. März gab die Fed über ihr als Diskontfenster bezeichnetes Programm zur Notliquiditätsversorgung die Rekordsumme von 152,85 Milliarden Dollar an Finanzinstitute aus. Der bisherige wöchentliche Höchstwert während der Lehman-Krise 2008 betrug 111 Milliarden Dollar, dieser Wert wurde bereits in der ersten Woche der aktuellen Krise übertroffen. Zum Vergleich: In der Vorwoche hatten die Banken lediglich 4,58 Milliarden Dollar aus dem Diskontfenster beansprucht. Aus diesem Diskontfenster können sich Banken bis zu 90 Tage lang Geld leihen. Die Summe zeigt an, welch hohen Liquiditätsbedarf Banken in den USA derzeit haben.
Es gibt noch weitere Nothilfen: Zusätzliche 12 Milliarden Dollar flossen aus dem am Sonntag von der Fed eingerichteten Notfallprogramm "Bank Term Funding Program", wo Banken anonym Kredite zu besonders günstigen Konditionen erhalten.

Weitere 143 Milliarden Dollar wendete die US-Notenbank auf, um die beiden kollabierten Finanzinstitute Silicon Valley Bank in Kalifornien und Signature Bank in New York aufzufangen, den Kunden ihre Einlagen zu garantieren und die unversicherten Kredite zu bezahlen. Das Geld floss an die Auffanggesellschaften, die von der US-Finanzaufsicht FDIC für die beiden Geldhäuser eingerichtet wurden. Insgesamt summieren sich die Hilfen der US-Notenbank bereits in der ersten Woche der Krise auf rund 300 Milliarden Dollar.
Während der Finanzkrise 2008 hatte die Fed insgesamt rund 600 Milliarden US-Dollar ausgereicht. "Die Zahl zeigt eindrucksvoll, dass Banken derzeit viel Liquidität benötigen", sagte Michael Feroli, Analyst bei JPMorgan Chase. "Aber man kann es auch positiv sehen: Dass so viel Geld fließt, zeigt auch, dass die Hilfssysteme funktionieren."

Welchen Beitrag leisten die Banken selbst?
Die Rettung strauchelnder US-Banken wird nicht ausschließlich der US-Notenbank überlassen. Elf große private Geldhäuser in den USA haben am Donnerstag 30 Milliarden Dollar bereitgestellt, um die US-Regionalbank First Republic aus San Francisco zu stützen. Zu den Geldgebern gehören Branchenführer JP Morgan, Bank of America, Citigroup, Goldman Sachs, Morgan Stanley und Wells Fargo. Anders als bei der Silicon Valley Bank und der Signature Bank griff die Bankbranche im Fall First Republic selbst ein. Die US-Finanzaufsicht dürfte zuvor mächtig Druck gemacht haben.

Gibt es Parallelen zur Finanzkrise 2008/2009?
Der Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman hatte Schockwellen durch das globale Finanzsystem. Banken mussten Milliardenverluste verkraften, das Vertrauen innerhalb der Branche erodierte. Die Institute liehen sich untereinander kein Geld mehr. Viele Geldhäuser wurden mit Steuermilliarden vor dem Kollaps gerettet. Die jetzt zusammengebrochene Silicon Valley Bank (SVB) ist für das weltweite Finanzsystem aber deutlich weniger bedeutend als es Lehman war. Zudem greift die US-Notenbank Fed zu einem sehr frühen Zeitpunkt mit sehr hohen Liquiditätsspritzen ein, um ein Austrocknen des Interbankensektors zu verhindern. Gefährdet sind in der aktuellen Situation Banken mit riskanten Geschäftsmodellen, wie es die auf Start-up-Finanzierungen spezialisierte SVP betrieben hat.

Dennoch: "Der Druck steigender Zinsen und fallender Marktwerte bei Finanzanlagen mit langer Laufzeit trifft auch die europäischen Banken", sagt der Chef des Instituts für Wirtschaftsforschung (ifo), Clemens Fuest. "Kreditinstitute, die aufgrund anderer Fehler bereits geschwächt sind, laufen jetzt Gefahr, das Vertrauen ihrer Kunden zu verlieren."

Warum ist auch die Credit Suisse in Schieflage geraten?
Anders als 2008 geht es aktuell nicht um faule Kredite, die plötzlich nichts mehr wert sind und Banken in eine Liquiditätskrise stürzten. Die kriselnde Großbank Credit Suisse ist gut kapitalisiert, aber durch schlechtes Risikomanagement tief in die roten Zahlen gestürzt. Sie verlor viel Geld beim Zusammenbruch des Hedgefonds Archegos und der Liquidierung der Greensill-Fonds. Dazu kamen Skandale wie die Bespitzelung eines scheidenden Bankers und Gerichtsverfahren wegen Verstrickung in einen Korruptionsskandal in Mosambik und Geldwäsche der bulgarischen Mafia. Das Vertrauen war also schon angeschlagen. Nun trifft es in der allgemeinen Nervosität den Schwächsten unter den Großen.

Too big to fail: Wie groß und wichtig ist die Credit Suisse?
Die Credit Suisse ist nach der UBS die zweitgrößte Bank der Schweiz und auch international groß im Geschäft. Mit einer Bilanzsumme von rund 531 Milliarden Franken (541 Mrd Euro) Ende 2022 ist sie aber deutlich kleiner als die UBS mit 1,1 Billionen Dollar (gut 1,0 Billionen Euro) und die Deutsche Bank mit über 1,3 Billionen Euro. Der internationale Finanzstabilitätsrat (Financial Stability Board - FSB) führt sie auf seiner Liste der 30 systemrelevanten Banken der Welt, wie auch die US-Häuser Goldman Sachs und JPMorgan Chase, die französischen BNP Paribas oder die Deutsche Bank. Diese Institute sind international stark vernetzt. Wenn eine solche Bank finanziell ins Wanken gerät, kann sie schnell andere Institute mitreißen. Für diese Banken gilt: Sie sind "too big to fail."

Was hat sich seit der Finanzkrise 2008/2009 geändert?
Um die Branche krisenfester zu machen, müssen Banken inzwischen deutlich mehr Eigenkapital vorweisen, mit dem sie in Krisen Verluste abpuffern können. Die Europäische Zentralbank (EZB) überwacht die großen Institute im Euroraum zentral. Zudem werden seit 2016 in Europa im Fall der Schieflage eines Instituts zunächst Eigentümer und Gläubiger zur Kasse gebeten. Erst als letztes Mittel geht es an Einlagen von Sparern sowie Gelder aus einem von den Banken finanzierten Krisenfonds (Single Resolution Fund). Darin waren zuletzt rund 66 Milliarden Euro.

In Europa herrscht derzeit Verärgerung über die USA: Dort wurden nach der Finanzkrise die Sicherheitssysteme ebenfalls verbessert, doch während der Trump-Administration gab es immer mehr Ausnahmen für kleinere Institute wie die jetzt betroffenen Regionalbanken. Diese sind jetzt Beschleuniger der Krise.

Wie sind die Ersparnisse der Menschen abgesichert?
In Deutschland sind im Fall einer Bankenpleite pro Kunde Spareinlagen bis zu 100 000 Euro gesetzlich geschützt. Darüber hinaus sichern fast alle Kreditinstitute hierzulande Kundengelder freiwillig ab - in der Regel weit über das gesetzliche Maß hinaus. Für private Banken greift der Einlagensicherungsfonds des Bundesverband deutscher Banken. Nach seinen Angaben sind derzeit in der Regel je Kunde mindestens 750 000 Euro Einlage pro Bank geschützt. Bei vielen Instituten liegen die Sicherungsgrenzen noch höher. Vergleichbare Regelungen gibt es bei Sparkassen und Genossenschaftsbanken.

Link dazu:
www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/bankenkrise-fed-gibt-über-notfallprogramme-derzeit-mehr-geld-aus-als-nach-lehman-pleite/ar-AA18KsaH?ocid=msedgdhp&pc=U531&cvid=bfebfebfa6bc423b950bcf126a5a8191&ei=41
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