26.07.2023, 07:48
(26.07.2023, 02:27)The_Uncecsorer schrieb: @ Cons221
Meine von dir in deinem Posting zitierte Aussage beruht auf folgender schriftlichen Ausführung von Frau Zurn:
"Notice of business needs on the horizon. The defendants represented that they needed a decision before the capital markets go quiet in August. The Court has made all efforts to meet that business need. I raised my concerns about the Release with counsel at the settlement hearing in June. Instead of addressing those concerns, the parties let the month of July pass, and only sought to amend the Release after I concluded the Release was unsound. Please advise, with as much detail as possible, as to any events or circumstances compelling a decision by a certain date."
(Anmerkung meinerseits: Zu finden auf Seite 5 des Dokumentes von Frau Zurn vom Montag, den 24. Juli 2023)
Selbstverständlich hast du vollkommen recht, so wie ich es zusammengefasst habe, so stand es nicht (wortwörtlich) in der Ausführung von Frau Zurn. Ich habe hier auch etwas dokumentübergreifend ausgewertet (inkl. den Propagandabrief von Baron Münchenhausen, in welchem er ja auch Bezug zu dem bei Gericht eingereichten veränderten Settlement Bezug nimmt) bzw. dies interpretiert, sprich zwischen den Zeilen gelesen, und wir sind uns sicherlich auch einig darüber, dass die Begründung mit den "schließenden Finanzmärkten im August" totaler Blödsinn ist. Die Anwälte von AMC haben während des Verfahrens es nahezu so dargestellt, als würden die amerikanischen Börsen im August quasi vollkommen schließen. Meiner Meinung nach will die Beklagte deswegen eine Entscheidung noch im Juli haben, weil am 8. August die Earnings für das 2. Quartal 2023 veröffentlich werden und dies könnte einerseits dann Adam Arons Behauptung entkräften und somit auch die Notwendigkeit einer Eilentscheidung bzw. generell das Settlement ad akta führen. Denn wie bereits gesagt, mit dem Argument der "schließenden Finanzmärkte im August" wird AMC wohl nur schwerlich eine Eilentscheidung erwirken können. Worauf ich meine Meinung inbesondere gestützt habe, habe ich mal fett markiert.
Ich interpretiere die Aufforderung von Frau Zurn da weniger weitgehend, nämlich, dass sie konkrete Beweise für eine Eilbedürftigkeit verlangt, da ihr die Aussage, dass es vor dem "ruhigen August" geschehen muss nicht ausreicht. Richter (zumindest in DE) ticken da recht pragmatisch: Wenn Du etwas "beantragst" musst Du es begründen. D.h. ihr ist es egal, ob die Begründung der Geburtstag der Oma im August ist oder die Insolvenz, wenn er schlüssig begründet ist, gibt sie dem Antrag statt.
Es geht hier m.E. eher um die "Kurzfristigkeit" geht, also die Frage warum noch vor August und nicht September oder Oktober. Und das kann man sicherlich nicht damit begründen, dass der Streik zu weniger Filmen in 2025 führen könnte. Die Interpretation, dass Frau Zurn die drohende Insolvenz haben möchte, geht da zuweit, denn dass würde aus Sicht des Richters bereits die Begründung vorwegnehmen und dazu passt nicht die Forderung "PLease advise, with as much detail as possible, as to any events or circumstances compelling a decision by a certain date ". Denn nach meinem Verständnis kann man ein konkretes Datum einer möglichen Insolvenz nicht vorhersagen.
Die Kläger scheinen sich auch von dem Wunsch der schnellen Entscheidung verabschiedet zu haben, denn in der gestrigen Eingabe wird auf die Eilbedürftigkeit nur sehr kurz eingegangen (mit Verweis auf den Propaganda Brief von AA, und zwar nur auf die Stelle, dass AMC dazu in der Lage sein muss, Kapital zu generieren, und auf einen Abschnitt aus einem vorangegangenen Schriftsatz, der auch eher allgemein die Notwendigkeit der Kapitalbeschaffung beschreibt)
Den Brief von AA sehe ich daher weniger als vorbereitende Handlung für den Prozess an, sondern nahezu ausschliesslich zum Unterdrücken der Euphorie an der Börse.
